Zuerst einmal: Keine Panik. Mein Ziel ist es hier nicht, dir Angst vor der Gründung eines Studios zu machen, sondern dir ein realistisches Bild zu geben – basierend auf Statistiken und meinen eigenen Erfahrungen. Wenn du darüber nachdenkst, ein Indie-Studio zu gründen, ist das großartig! Aber es ist wichtig, mit offenen Augen an die Sache heranzugehen.
Development in Vollzeit ohne finanzielle Absicherung ist eine große Herausforderung. Viele Indie-Studios müssen während der Entwicklungsphase auf externe Auftragsarbeiten oder Freelance-Projekte zurückgreifen, um ihre Betriebskosten zu decken. Das bedeutet, dass der Fokus oft nicht zu 100 % auf dem eigenen Spiel liegt. Täglich erscheinen etwa 70 neue Spiele (Tendenz steigend) allein auf Steam. Diese Flut an Veröffentlichungen macht den Wettbewerb enorm schwierig. Die Zahlen sind ernüchternd: Von diesen 70 veröffentlichten Spielen erlangen gerade mal 28 % ein positives Rating, und von diesen schaffen es lediglich 2 %, über 10.000 Reviews zu erhalten. Mehr als die Hälfte aller veröffentlichten Spiele generiert nicht einmal 1.000 US-Dollar Umsatz. Das finanzielle Risiko ist hoch, und der Weg zum Erfolg kann Jahre harter Arbeit erfordern.
Ein häufiger Grund für den ausbleibenden Erfolg vieler Spiele ist der Mangel an Fokus auf Qualität und Konzept. Entwicklerteams neigen oft dazu, ihre Projekte durch sogenannte "Content Creeps" zu überfrachten – das Hinzufügen immer neuer Inhalte und Funktionen, das die Entwicklung unnötig komplex macht. Stattdessen kann eine klare, simple Spielmechanik, die hervorragend umgesetzt wird, oft effektiver sein, wie das Beispiel von Space Marine 2 zeigt.
Gerade am Anfang verbringen viele Entwickler viel Zeit damit, ihre Engine zu erlernen und technische Grundlagen aufzubauen, anstatt Spielmechaniken ausgiebig zu testen oder ihre Konzepte zu verfeinern. Bereiche wie Quality Assurance, Playtesting und das Feilen am Gameplay kommen dabei oft zu kurz – und das spiegelt sich in der Qualität des Spiels wieder.
Game Development bedeutet weit mehr, als nur ein Spiel umzusetzen. Die eigentliche Entwicklung ist nur ein Teil des Ganzen. Gleichzeitig musst du eine Community aufbauen, ein starkes Netzwerk knüpfen, bürokratische Angelegenheiten klären, an Events teilnehmen, Marktforschung betreiben und auf Social Media präsent sein. Diese zusätzlichen Aufgaben erfordern viel Zeit und Energie – und oft wird dieser Aufwand unterschätzt. Ein starkes Netzwerk und eine engagierte Community können entscheidend sein, um dein Spiel erfolgreich zu machen. Ohne sie ist es schwer, Aufmerksamkeit für dein Projekt zu gewinnen, besonders in einem Markt, der von Konkurrenz überschwemmt wird.
Nicht alles muss sich um Geld drehen. Spieleentwicklung ist keine reine Investition, bei der es nur um Gewinnmaximierung geht. Der Hauptfokus sollte immer darauf liegen, den Spielern eine großartige Erfahrung zu bieten. Genau das ist einer der Gründe, warum Indie-Spiele immer beliebter werden und oft den großen AAA-Titeln den Rang ablaufen. Viele der großen Erfolge in der Spieleindustrie entstanden in einer Zeit, in der die Spielerfahrung an erster Stelle stand. Heutzutage hingegen trifft man oft auf Designentscheidungen, die vor allem darauf abzielen, monetär erfolgreich zu sein – was von der Community häufig kritisch gesehen wird. Der Spaß am Game Development sollte jedoch im Vordergrund stehen, nicht der Druck, damit reich zu werden. Es ist vollkommen in Ordnung, Spieleentwicklung einfach als Hobby zu betrachten, ohne den Zwang, daraus Profit schlagen oder sich selbstständig machen zu müssen. Natürlich gibt es Erfolgsgeschichten, aber sie sind eher die Ausnahme als die Regel. Oft entstehen diese Geschichten aus Leidenschaft und der Liebe zur Spieleentwicklung – aus dem Wunsch heraus, ein besseres Spiel zu erschaffen, das Spieler glücklich macht. Der Fokus liegt dann nicht darauf, Geld zu verdienen, sondern darauf, Spieler zu begeistern. Wenn hingegen von Anfang an der finanzielle Druck im Mittelpunkt steht, leidet die Qualität des Spiels häufig. Der Stress kann dich davon abhalten, dich auf die wirklich wichtigen Aspekte der Entwicklung zu konzentrieren – und manchmal sogar den Spaß daran nehmen.
Wenn Spieleentwicklung dein Hobby ist, solltest du Erfolg anders definieren. Erfolgreich bist du, wenn du es schaffst, eine Community aufzubauen, die Freude an deinem Spiel hat und dich unterstützt. Eine engagierte Community kann dir helfen, dein Spiel weiterzuentwickeln, sei es durch Mods, Feedback oder einfach durch ihre Begeisterung. Diese Grundlage kann später zu finanziellen Möglichkeiten führen, ohne dass der Druck von Anfang an dominiert.
Wenn du dich entscheidest, Game Development beruflich zu machen, ist das eine ganz andere Herausforderung. Ein Vollzeit-Studio zu betreiben bringt Existenzängste mit sich, da man oft in Vorleistung gehen muss, um ein Spiel zu veröffentlichen, und erst später hofft, rentabel zu werden. Ein Beispiel dafür ist das Studio Mimimi Games, das trotz großem Erfolg aufgeben musste, weil der ständige Stress, von Projekt zu Projekt zu leben, zu viel wurde. In diesem Fall ist es entscheidend, nicht nur zu überlegen, wie du ein Spiel entwickelst, sondern auch wie du es vermarktest. Was ist dein Plan, um das Spiel erfolgreich zu verkaufen?
Mein Rat: Starte Spieleentwicklung als Hobby. Nutze deinen aktuellen Job, um ohne existenzielle Sorgen an deinem Spiel arbeiten zu können. Investiere am Anfang nur so viel Geld, wie du guten Gewissens ausgeben kannst. Wenn dein Hobby irgendwann genug Geld einbringt, kannst du den Schritt in die Selbstständigkeit in Betracht ziehen.
Und wenn du wissen möchtest, welche Möglichkeiten es gibt, mit Game Development Geld zu verdienen, schau doch mal bei den Finanzierungsoptionen vorbei!
Wenn du eine Marke aufbauen willst, ist es wichtig, dass alle relevanten Informationen zu deinem Unternehmen und deinen Spielen leicht zugänglich sind. Eine Plattform, auf der du Nutzer zu deiner Steam-Seite, deinem Discord-Kanal oder deinen Social-Media-Profilen weiterleiten kannst, ist dabei sehr hilfreich. Natürlich ist eine eigene Website kein Muss, aber sie vereinfacht vieles und macht einen professionellen Eindruck.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine Website zu erstellen. Du könntest eine eigene Website programmieren – das erfordert jedoch Vorkenntnisse und viel Zeit. Deshalb empfehle ich eher die Nutzung von CMS-Systemen (Content Management Systems). Diese ermöglichen es dir, auch ohne Programmierkenntnisse eine ansprechende Website zu gestalten. Hier sind einige gängige Anbieter:
WordPress: Die kostengünstigste und am weitesten verbreitete Lösung. WordPress bietet eine große Auswahl an Plugins und wird weltweit von Unternehmen genutzt. Allerdings kann die Suche nach den richtigen Plugins zeitintensiv sein, und viele nützliche Funktionen sind hinter einer Paywall versteckt. Oft gibt es WordPress im Paket mit einer Domain, z. B. ab etwa 55 € im Jahr (ca. 4,50 € pro Monat).
Wix und Squarespace: Diese modernen Website-Builder bieten einfache Anpassungsmöglichkeiten über visuelle Editoren. Sie sind jedoch teurer, mit Preisen ab etwa 15 € im Monat (ca. 180 € im Jahr) – mit einer steigenden Tendenz.
Für kleine Unternehmen, Künstler oder Indie-Studios empfehle ich Carrd.co*. Dieser One-Page-Website-Builder ist ideal für moderne, minimalistische Websites und Landing Pages. Carrd ist extrem benutzerfreundlich und erfordert keine Erfahrung in Webdesign. Preislich ist es auch sehr attraktiv: Der Pro-Plan kostet nur 19 $ im Jahr (ca. 17 €) und erlaubt die Erstellung von bis zu 10 Websites, ohne zusätzliche Kosten.
Allerdings ist keine Domain im Pro-Plan enthalten – diese muss separat erworben werden. Domains kosten je nach Anbieter und Endung unterschiedlich viel. Eine .com-Domain gibt es oft für unter 15 €/Jahr, während eine .de-Domain schon ab 5 €/Jahr erhältlich ist.
Hier ein konkretes Beispiel für die jährlichen Kosten:
Gesamtkosten: ca. 32 €/Jahr
Das ist unschlagbar günstig, besonders wenn du planst, mehrere Domains für unterschiedliche Produkte zu nutzen. Mit Carrd kannst du z. B. eine Website für dein Indie-Studio erstellen und für jedes Spiel eine eigene Landing Page anlegen, indem du einfach eine zusätzliche Domain kaufst und diese mit Carrd verknüpfst. Das Ganze funktioniert, solange du nicht mehr als 10 Websites benötigst.
Bei der Auswahl eines Domain-Anbieters gibt es zwei wichtige Punkte:
Carrd ist nicht nur eine einfache und kostengünstige Option, sondern auch ideal skalierbar für wachsende Projekte.
Falls du Carrd ausprobieren möchtest, hier ein Hinweis:
* Ich erhalte eine kleine Provision, wenn du meinen Affiliate-Link oder beim Checkout meinen Code 85LVH8XV nutzt. Das ändert nichts an meiner Empfehlung – in meinen Augen ist Carrd wirklich die beste Wahl für einfache, moderne Websites!
** Dieser Link ist ebenfalls ein Empfehlungslink. Ich bekomme hierbei auch eine Provision. Dennoch spart Ihr durch diesen Link ebenfalls 20% beim abschließen eines Cloud-, VPS- oder Webhosting Plans .
Warum überhaupt ein Gewerbe? Naja, wenn du wirklich Geld verdienen willst – dann brauchst du ein Gewerbe. Ganz einfach, weil das sicherstellt, dass du legal unterwegs bist, deine Steuern ordentlich abführst und deinen Betrieb offiziell machst. Das gibt dir nicht nur selbst ein gutes Gefühl, sondern zeigt auch allen anderen, dass du es ernst meinst. Glaub mir, wenn du mal mit Investoren oder Kunden zu tun hast, ist das ein absolutes Muss. Außerdem vermeidest du so böse Überraschungen, wenn’s um Steuern oder rechtliche Probleme geht. Da willst du nicht reinrutschen, das kann ich dir versprechen.
Also, wie geht das jetzt genau? Gewerbe gründen klingt erstmal nach viel Papierkram, aber es ist eigentlich gar nicht so kompliziert, wenn man weiß, was man tun muss. Der erste Schritt ist, sich darüber klarzuwerden, wie genau dein Business aussehen soll. Willst du als Einzelunternehmer loslegen? Oder baust du ein kleines Team auf und machst 'ne Partnerschaft draus? Vielleicht denkst du sogar schon über eine Kapitalgesellschaft nach. Das hat alles Einfluss darauf, wie viel Bürokratie du dir ans Bein bindest und vor allem, wie deine Haftung aussieht. Das solltest du dir also genau überlegen.
Wenn das alles passt, dann geht’s an die Anmeldung. Das läuft in jedem Land ein bisschen anders ab, aber meistens musst du einfach zu einer zuständigen Behörde und dein Gewerbe registrieren. In Deutschland ist das das Gewerbeamt, in den USA ist es das „Secretary of State Office“ deines Bundesstaates. Und ganz wichtig: Gerade in der Games-Industrie gibt’s oft spezielle Lizenzen, zum Beispiel wenn es um geistiges Eigentum geht. Da solltest du dich vorher schlau machen, damit du abgesichert bist und keiner einfach deine Idee klaut.
Dann gibt’s noch das leidige Thema Steuern und Buchhaltung. Ja, ich weiß, das macht keinen Spaß, aber du musst da durch. Du brauchst eine Steueridentifikationsnummer und musst dich um die ganze Sache mit Umsatzsteuer und Einkommensteuer kümmern. Das klingt erstmal trocken, aber glaub mir, wenn du von Anfang an eine ordentliche Buchführung machst, sparst du dir später richtig Stress. Wenn dir das alles zu viel ist, hol dir einfach jemanden, der sich auskennt – ein Buchhalter zum Beispiel. So kannst du dich auf die kreativen Dinge konzentrieren, die dir wirklich Spaß machen.
Ein anderer Punkt, den viele vergessen, sind Versicherungen. In der Games-Industrie kann echt viel schiefgehen, und es ist besser, sich da abzusichern. Überleg dir, ob du eine Betriebshaftpflichtversicherung brauchst oder vielleicht eine spezielle Versicherung für digitale Produkte. Sicher ist sicher – und im Ernstfall bist du froh, wenn du da vorgesorgt hast.
Und dann noch was ganz Wichtiges: Trenne deine privaten und geschäftlichen Finanzen. Das heißt, mach dir ein separates Geschäftskonto. Viele denken, das ist nicht so wichtig, aber glaub mir, das spart dir später richtig viel Ärger. Außerdem ist es in vielen Ländern sogar Pflicht, und es macht es dir einfacher, den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben zu behalten.
Vor allem auch bei Investoren oder möglichen Partnern wirkt ein Gewerbe deutlich seröser, da dadurch klarer wird, dass du auch das Thema ernst nimmst. Es ist quasi dein „Level-Up“ in der Businesswelt, und genau das brauchst du, wenn du wirklich erfolgreich sein willst.
Also ja, Gewerbe gründen – es klingt erstmal nach viel Arbeit, aber es lohnt sich total. Du sicherst dich rechtlich ab und legst die Grundlage, um aus deiner Leidenschaft ein echtes Business zu machen.
Es ist besonders wichtig, dass du den Namen deiner Indie-Firma oder Marke von Anfang an auf allen relevanten Social-Media-Plattformen sicherst – selbst wenn du dort erstmal keinen Content posten möchtest. Warum? Ganz einfach: Du willst vermeiden, dass jemand anderes deinen Namen verwendet und unter diesem möglicherweise falsche oder irreführende Inhalte veröffentlicht. Eine konsistente Präsenz sorgt außerdem für Wiedererkennung und Vertrauen bei deinen Fans und Kunden. Ein einheitlicher Markenauftritt zeigt Professionalität und erleichtert es den Menschen, dich zu finden.
Denke dabei an alle wichtigen Plattformen wie X (ehemals Twitter), Instagram, Facebook, TikTok, Threads, YouTube, Twitch, Imgur und LinkedIn. Vor allem Game spezifische Plattformen wie Discord, Itch.io oder Guilded sind ebenfalls relevant. Bevor du dich auf einen endgültigen Namen festlegst, solltest du prüfen, ob dieser Name auf möglichst vielen Plattformen verfügbar ist. So vermeidest du, dass du später auf einer Plattform mit einem abweichenden Namen arbeiten musst.
Sobald du deinen Namen geprüft hast, erstelle am besten direkt Accounts auf allen wichtigen Plattformen, auch wenn du diese erstmal nicht aktiv nutzt. Das stellt sicher, dass niemand deinen Markennamen beansprucht. Achte darauf, überall den gleichen Namen zu verwenden, um einen konsistenten Auftritt zu gewährleisten. Wenn der gewünschte Name bereits vergeben ist, kannst du mit kleinen Abwandlungen arbeiten, die trotzdem klar erkennbar machen, dass es sich um deine Marke handelt – beispielsweise mit Zusätzen wie „_games“ oder „_dev“.
Neben Social-Media-Namen solltest du auch die passende Domain für deine Website sichern. Idealerweise stimmt diese mit deinem Markennamen überein, sodass deine Marke einheitlich und professionell auftritt. Wenn möglich, überlege auch, deinen Markennamen rechtlich schützen zu lassen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du international tätig sein möchtest oder langfristig eine größere Reichweite anstrebst. Ein eingetragener Markenschutz gibt dir die Sicherheit, dich gegen Nachahmer wehren zu können.
Nachdem du deine Namen und Domains gesichert hast, geht es darum, deine Marke aufzubauen und zu pflegen. Das bedeutet nicht, dass du auf allen Plattformen gleichermaßen aktiv sein musst. Fokussiere dich auf die Kanäle, die für dein Publikum am relevantesten sind, und sorge dort für regelmäßige Updates. Nutze ein einheitliches visuelles Design – etwa ein Logo, konsistente Farben und einen klar erkennbaren Stil (corporate identity) – und verweise von deiner Website auf deine Social-Media-Profile, um alle Plattformen miteinander zu verknüpfen. Eine klare, zentrale Anlaufstelle für Fans macht es dir leichter, dein Netzwerk zu erweitern und langfristig erfolgreich zu sein.
Durch die frühzeitige Sicherung deines Namens legst du den Grundstein für eine starke und sichtbare Markenpräsenz. Das schützt nicht nur deinen Ruf, sondern hilft dir auch, potenzielle Kunden, Fans und Investoren von deinem professionellen Auftreten zu überzeugen. Je früher du damit anfängst, desto einfacher wird es später, deine Marke erfolgreich zu etablieren. Worauf wartest du noch? Sichere dir deinen Namen und starte durch!
Wenn geplant ist, ein eigenes Indie-Studio zu gründen, ist das eine unglaublich spannende Herausforderung. Ihr seid voller kreativer Ideen, sprüht vor Motivation, und die Vision eines großartigen Spiels treibt euch an. Aber bevor ihr loslegt, gibt es ein Thema, das vDu hast vor, ein eigenes Indie-Studio zu gründen? Das ist eine großartige Idee, und ich wette, du bist voller kreativer Energie und großer Pläne. Aber bevor du loslegst, gibt es ein Thema, das du auf keinen Fall übersehen solltest: Geld. Ja, ich weiß, über Geld zu reden kann unangenehm sein, vor allem, wenn Freunde im Team sind. Doch je früher du dieses Thema klärst, desto besser. Es geht darum, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle fair behandelt werden – und das ist entscheidend für ein funktionierendes Team.
Geld ist ein sensibles Thema, egal, ob du mit Freunden, ehemaligen Kollegen oder neuen Partnern zusammenarbeitest. Aber wenn du ein Studio gründest, brauchst du Klarheit. Es ist wichtig, dass von Anfang an feststeht, wer was bekommt und warum. Das ist nicht nur fair, sondern verhindert auch spätere Konflikte. Du wirst sehen: Eine klare Regelung macht die Zusammenarbeit viel entspannter.
Bevor du über Zahlen sprichst, solltest du dir überlegen, welche Aufgaben im Team anfallen und wer welche Rolle übernimmt. Programmierst du? Oder kümmerst du dich um Design, Buchhaltung oder Marketing? Unterschiedliche Aufgaben erfordern oft unterschiedliche Arbeitsaufwände, und das sollte sich auch in der Vergütung widerspiegeln. Wenn du weißt, was jeder im Team macht, kannst du auch besser einschätzen, wie wichtig der Beitrag jedes Einzelnen ist.
In der Anfangsphase wird es wahrscheinlich noch keine Einnahmen geben. Du steckst erst einmal Zeit, Energie und vielleicht sogar Geld in das Projekt. Hier solltest du dir die Frage stellen, ob jemand im Team ein Grundgehalt benötigt – zum Beispiel, um die Miete zu zahlen. Wenn das nicht möglich ist und ihr euch entscheidet, vorerst unbezahlt zu arbeiten, ist es wichtig, festzuhalten, wie diese Zeit später ausgeglichen wird. Vielleicht entscheidest du dich für eine prozentuale Gewinnaufteilung, basierend auf dem Beitrag jedes Teammitglieds. Wichtig ist, dass alle Abmachungen transparent sind, damit niemand das Gefühl hat, unfair behandelt zu werden.
Die Aufteilung zukünftiger Gewinne solltest du ebenfalls frühzeitig regeln. Wer bekommt wie viel, wenn euer Spiel erfolgreich wird? Diese Frage klingt einfach, kann aber kompliziert werden, wenn sie nicht rechtzeitig geklärt wird. Nimm dir Zeit, diese Themen in Ruhe zu besprechen – und halte alles schriftlich fest. Ein Vertrag sorgt für Klarheit und schützt dich und dein Team vor Missverständnissen.
Denk auch daran, dass sich Rollen im Laufe eines Projekts ändern können. Vielleicht übernimmst du später zusätzliche Aufgaben oder ein neues Teammitglied kommt hinzu. Eure Abmachungen sollten flexibel genug sein, um solche Veränderungen zu berücksichtigen. Regelmäßige Gespräche über die Aufgabenverteilung und die Bezahlung helfen dir dabei, das Team zusammenzuhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Transparenz bei den Finanzen. Nichts ist schlimmer, als im Dunkeln zu tappen, wenn es ums Geld geht. Sorg dafür, dass alle Teammitglieder Zugang zu den wichtigen Zahlen haben: Wie viel Geld kommt rein? Wie viel wird ausgegeben? Und wie viel bleibt übrig? Offenheit bei den Finanzen schafft Vertrauen und verhindert, dass sich jemand übergangen fühlt.
Vielleicht denkst du dir: „Wir brauchen doch keinen Vertrag, wir sind Freunde.“ Aber das ist ein Trugschluss. Ein Vertrag ist kein Zeichen von Misstrauen, sondern von Professionalität. Wenn alle Absprachen schriftlich festgehalten sind, gibt es später keine Missverständnisse, und du kannst dich voll auf die Entwicklung deines Spiels konzentrieren.
Besondere Aufgaben, wie die Erstellung eines Soundtracks, solltest du ebenfalls klar regeln. Überlege dir, ob der Musiker im Team direkt an den Einnahmen beteiligt wird oder ob der Verkauf des Soundtracks separat vergütet wird. Klare Regelungen sind auch hier essenziell, um später Konflikte zu vermeiden.
Am Ende geht es darum, ehrlich miteinander zu sein und faire Lösungen zu finden. Geldthemen mögen unangenehm sein, aber sie sind unverzichtbar, wenn du ein motiviertes und funktionierendes Team aufbauen willst. Kläre diese Punkte frühzeitig, halte alles fest und bleib flexibel, um auf Veränderungen reagieren zu können. So schaffst du die Grundlage für ein erfolgreiches Projekt – und für eine gute Zusammenarbeit im Team.
Ziele zu setzen ist ein wichtiger Schritt, wenn du ein eigenes Indie-Studio gründen möchtest. Dabei geht es nicht immer nur ums Geldverdienen. Gerade in der Indie-Entwicklung gibt es so viele andere Dinge, die dich und dein Team motivieren können und die oft genauso wichtig sind. Bevor du also loslegst, solltest du dir die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was du wirklich erreichen willst. Klare Ziele helfen dir nicht nur, den Fokus zu behalten, sondern geben dir auch Orientierung in der oft chaotischen Welt der Spieleentwicklung. Sie sind wie ein Kompass, der dir zeigt, wohin die Reise geht, und verhindern, dass du dich in Details verlierst.
Wichtig ist dabei, dass dein Studio und alle, die daran beteiligt sind, ein gemeinsames Grundziel verfolgen. Vielleicht ist es das Ziel, ein großartiges Spiel zu entwickeln, eine treue Community aufzubauen oder das Studio langfristig erfolgreich zu machen. Dieses übergeordnete Ziel sollte euch als Team vereinen und den Weg vorgeben. Gleichzeitig hat aber jeder Einzelne im Team seine eigene Motivation und persönliche Ziele, die ihn antreiben. Vielleicht möchte jemand neue Technologien lernen, sich im Game Design weiterentwickeln oder einfach die Möglichkeit haben, an einem kreativen Projekt mitzuarbeiten. Es ist wichtig, diese individuellen Ziele zu erkennen und darüber nachzudenken, wie du dein Teammitglied so einsetzen kannst, dass es nicht nur das gemeinsame Ziel unterstützt, sondern auch seine eigenen Ziele erreicht.
Ein Ziel, das für viele Indie-Studios wichtig ist, ist der Aufbau einer Community. Eine engagierte Fangemeinde kann unglaublich wertvoll sein – nicht nur, weil sie dein Spiel unterstützt, sondern auch, weil sie Feedback gibt, deine Ideen teilt und dir Motivation schenkt. Vielleicht nimmst du dir vor, eine bestimmte Anzahl von Followern auf Social Media zu erreichen oder regelmäßig mit deiner Community auf Discord zu interagieren. Solche Ziele schaffen einen klaren Fokus und machen es leichter, deine Fortschritte zu messen.
Ein anderes Ziel, das oft unterschätzt wird, ist die Fertigstellung eines Spiels. Es klingt vielleicht banal, aber gerade in einem Indie-Studio ist es ein großer Erfolg, ein Projekt wirklich bis zum Ende durchzuziehen und zu veröffentlichen. Halte dir vor Augen, wie es sich anfühlt, wenn Spieler dein Werk erleben können – das ist eine starke Motivation, die dich durch schwierige Phasen bringen kann. Gleichzeitig solltest du darüber nachdenken, was du während der Entwicklung lernen möchtest. Vielleicht willst du deine Programmierfähigkeiten verbessern, ein neues Tool ausprobieren oder besser verstehen, wie Marketing in der Spielebranche funktioniert. Diese persönlichen Lernziele machen dich langfristig stärker und bereiten dich auf künftige Herausforderungen vor.
Auch Nachhaltigkeit und Balance sollten nicht aus den Augen verloren werden. In der Games-Industrie sind übermäßige Arbeitszeiten oft ein Problem. Vielleicht setzt du dir das Ziel, Deadlines so realistisch zu gestalten, dass niemand im Team ausbrennt. Es ist wichtig, dass alle Spaß an der Arbeit haben und ihre Gesundheit nicht gefährden. Ein positives Arbeitsumfeld ist nicht nur gut für die Moral, sondern trägt auch dazu bei, dass ihr langfristig besser zusammenarbeitet.
Natürlich wird irgendwann der finanzielle Aspekt eine Rolle spielen. Aber es ist wichtig, dass das nicht dein einziges Ziel ist. Wenn du dich nur darauf fokussierst, Geld zu verdienen, kann das schnell frustrierend werden – vor allem, wenn die Einnahmen anfangs auf sich warten lassen. Andere Ziele, wie der Aufbau einer Community, die Freude an der Entwicklung oder der Stolz auf ein fertiges Produkt, können dir helfen, motiviert zu bleiben, selbst wenn der finanzielle Erfolg noch nicht da ist.
Egal, welche Ziele du dir setzt, sie sollten realistisch und messbar sein. Statt dir einfach vorzunehmen, „eine große Community“ aufzubauen, könntest du sagen: „Ich möchte innerhalb von sechs Monaten tausend Follower auf Instagram erreichen.“ Solche konkreten Meilensteine machen es leichter, Fortschritte zu sehen und motiviert zu bleiben. Überlege dir auch, was Erfolg für dich bedeutet. Ist es finanzieller Gewinn? Oder vielleicht die Erfahrung, die du sammelst, und die Freude, ein Projekt bis zum Ende gebracht zu haben? Definiere für dich, was Erfolg bedeutet, und mache dir basierend darauf einen Plan, wie du deine Ziele erreichen möchtest.
Indem du deine individuellen Ziele mit den gemeinsamen Zielen des Teams verbindest, schaffst du eine starke Grundlage für dein Projekt. Wenn jeder weiß, worauf es ankommt, und seine eigenen Motivationen berücksichtigt werden, entsteht eine Atmosphäre, in der Kreativität und Zusammenarbeit florieren können. Das ist die beste Basis für ein erfolgreiches Indie-Studio – und für eine großartige gemeinsame Erfahrung.
Wenn du ein erfolgreiches Spiel veröffentlicht hast, das mehr Geld eingebracht hat, als du investiert hast, ist das ein großartiger Erfolg. Es ist ein Moment, auf den du stolz sein kannst, und es ist verständlich, wenn du jetzt darüber nachdenkst, das nächste große Ding anzugehen. Doch genau hier liegt die größte Herausforderung: Wie wächst du nachhaltig, ohne dein Studio zu gefährden?
Es ist verlockend, direkt nach einem Erfolg größere Projekte in Angriff zu nehmen. Schließlich träumt jeder Entwickler davon, ein noch ambitionierteres Spiel zu schaffen. Doch mit jedem größeren Projekt wachsen nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Risiken. Größere Spiele erfordern mehr Ressourcen – mehr Zeit, mehr Mitarbeiter, mehr Geld – und erhöhen damit den Druck auf dein Studio enorm. Das kann dazu führen, dass du von einem Projekt zum nächsten lebst, immer am Limit arbeitest und dabei den finanziellen Boden unter den Füßen verlierst.
Ein Beispiel dafür ist Mimimi Games, ein Studio, das trotz großer Erfolge wie Shadow Tactics und Desperados III letztlich schließen musste. In ihrem Abschiedsstatement erklärten sie, wie die steigenden Produktionskosten ihrer Spiele nicht mehr im Verhältnis zu den Einnahmen standen. Der Druck, ständig größere Projekte zu finanzieren, wurde für sie untragbar. Das zeigt, wie gefährlich es sein kann, zu schnell zu groß zu denken, selbst wenn man erfolgreich ist.
“Making these games was amazing and extremely taxing at the same time. Reaching the level of quality Mimimi strives for is hard and requires focus and dedication. We also have to acknowledge that our future production costs are growing faster than potential revenues of our genre. The increased financial pressure and level of risk became unsustainable. Additionally, whenever our games got close to release and were finally fun to play, a new fight for funding of the following projects started, making this a continuous cycle. ” - Mimimi Games
Der bessere Ansatz ist nachhaltiges Wachstum. Statt sofort in die nächste große Idee zu investieren, lohnt es sich, auf bewährte Konzepte zu setzen. Wenn dein erstes Spiel erfolgreich war, konzentriere dich darauf, Projekte ähnlicher Größe umzusetzen. Kleinere Spiele bieten dir die Chance, weiterhin profitabel zu arbeiten, während du gleichzeitig dein Portfolio erweiterst und wertvolle Erfahrungen sammelst. Sie sind weniger risikobehaftet und ermöglichen es dir, schneller Feedback von deiner Community zu erhalten. Das hilft dir nicht nur dabei, bessere Spiele zu machen, sondern gibt dir auch die nötige Sicherheit, um langfristig zu planen.
Mehrere kleinere Spiele bieten außerdem mehr Chancen auf Erfolg. Nicht jedes Spiel wird ein Hit, aber wenn du mehrere Veröffentlichungen hast, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass mindestens eines davon gut ankommt. Diese Erfolge stärken deine Marke und schaffen finanzielle Spielräume für die Zukunft. Gleichzeitig schützt du dein Studio vor dem Worst-Case-Szenario, dass ein großes Projekt floppt und die Existenz deines Teams gefährdet.
Das bedeutet jedoch nicht, dass du für immer kleine Spiele machen musst. Wachstum ist wichtig, und es ist sinnvoll, irgendwann ein größeres Projekt anzugehen. Doch dieser Schritt sollte gut durchdacht sein. Baue zunächst eine solide Grundlage auf – mit mehreren erfolgreichen Spielen, einer treuen Community und stabilen Einnahmen. Wenn du dann ein größeres Projekt in Angriff nimmst, ist das Risiko viel geringer. Und selbst nach einem größeren Erfolg macht es oft Sinn, wieder ein kleineres, überschaubareres Projekt anzugehen, um dein finanzielles Polster zu erhalten.
Als Studioleiter trägst du nicht nur Verantwortung für dein eigenes Vermögen, sondern auch für die Menschen, die mit dir arbeiten. Deine Entscheidungen haben direkte Auswirkungen auf ihre Jobs und Lebensgrundlagen. Daher ist es wichtig, bei jeder Entscheidung abzuwägen, ob sie dem langfristigen Erfolg deines Studios dient. Ein nachhaltiges Wachstum bedeutet, dass du nicht nur an das nächste Projekt denkst, sondern auch an die Sicherheit und Stabilität deines Teams.
Am Ende geht es darum, dass du dein Studio langfristig erfolgreich machst. Statt dich von der Größe eines Projekts beeindrucken zu lassen, setze auf kleine, durchdachte Schritte, die dir helfen, dich als Entwickler weiterzuentwickeln und gleichzeitig das Risiko zu minimieren. Wenn du geduldig und strategisch vorgehst, wirst du den Traum von einem großen, epischen Spiel irgendwann verwirklichen können – und das mit der Sicherheit, die du dafür brauchst.